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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 6­2015
Foto: Reichenbach
Schwerpunkt
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Aus weiß wird bunt
Entwerfen von Dekoren und Schriften, Veredeln keramischer Produkte mit
verschiedenen Dekortechniken, Vorbereiten der Werkstücke, Bemalen der
Werkstücke mit dem Pinsel, der Zeichenfeder oder der Maschine, Schiebe­
bilder drucken und aufbringen und die Qualitätskontrolle der fertigen Stücke
gehören zu den Aufgaben des Industriemechanikers.
„Das Porzellan wird mit
Rändern, Linien, Bändern oder auch Monogrammen per Hand bemalt oder es
wird ein anderes Dekorationsverfahren, wie die Spritztechnik oder der Sieb­
druck, angewendet.“ Meist arbeitest du als Industriekeramiker nach Vorlage,
manchmal entwirfst du aber auch eigene Schriften und Dekore. „Nach dem
Bemalen oder Bedrucken wird das Werkstück noch einmal gebrannt und auf
Qualität geprüft. Wenn Fehler auftreten, kann ich diese ausbessern.“
Beobachtungsgenauigkeit, Finger­ und Handgeschick, zeichnerische Fähig­
keiten und Sauberkeit sind Voraussetzungen für diese Ausbildung.
„Kreati­
vität ist sehr wichtig. Nach meinem Bewerbungsgespräch habe ich drei Probe­
tage im Betrieb absolviert. Dort musste ich auch zeichnen und so zeigen, dass
ich zeichnerisch begabt bin.“ Aber auch Sorgfalt ist ein wesentlicher Punkt,
denn die Vorlagen müssen maßgenau auf das Porzellan aufgebracht werden.
Dabei ist eine ruhige Hand sehr wichtig. Die Berufsschule besucht Lisa in
Hermsdorf. „Dort lerne ich im ersten Lehrjahr alles zu den Lösungsmitteln,
den jeweiligen Gefahrenzeichen und dem Arbeitsschutz.“ Dazu kommt das
Planen und Organisieren der Arbeitsabläufe und die Handhabung der Roh­,
Hilfs­ und Werkstoffe. „Mathematisch wird es bei der Glasurberechnung und
eher technisch bei der Wartung und Pflege der Betriebsmittel und Maschinen
sowie dem Trocknen und Brennen der Werkstücke.“ Vor allem der künstleri­
sche Aspekt wird in der Berufsschule großgeschrieben. „Wir zeichnen viel, erst
die Entwürfe mit Bleistift, dann nach und nach amWerkstück. Später kommen
die Spritztechniken und Buntdruckdekorationen dazu.“
Im Betrieb wendest du dann alles an.
„Die Ausbildung ist sehr abwechslungs­
reich. Im Rohbetrieb, wo die Keramik noch nicht gebrannt ist, lerne ich das
Verkratzen und Verputzen der Werkstücke. Im Weißlager sortiere ich und
schaue nach Fehlern, am Druckerband werden die Schiebebilder auf das Por­
zellan aufgebracht und am Malerarbeitsplatz bemale oder beschrifte ich die
Artikel. Am Ende der Ausbildung kenne ich die Trocknungs­ und Brenn­
verfahren, die Wartung und Pflege der Arbeitsmaterialien und kann Farben
und Edelmetalle aufbringen und verschiedene Dekorarten kombinieren.“ Auch
das Erkennen und Beseitigen von Fehlern ist Teil der Ausbildung.
Als Industriekeramiker kannst du dich auf eine von vier Fachrichtungen spe­
zialisieren: Anlage­, Dekorations­, Modell­ oder Verfahrenstechnik.
„Ich habe
die Dekorationstechnik gewählt, weil ich schon immer gern gemalt habe.
Einziger Nachteil dieses Berufes ist, dass man viel sitzt. Dafür hat man aber
auch jeden Tag etwas anderes in der Hand und es kommt nie Langeweile auf.“
Nach der Ausbildung kannst du eine 2­jährige Meisterausbildung oder eine
Weiterbildung zum Techniker in der Keramiktechnik absolvieren. Mit dem
Techniker und drei Jahren Berufserfahrung kannst du dich dann auch selbst­
ständig machen. (jg)
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Buntes Porzellan und verzierte Tassen sind nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern auch Sammlerstücke. Damit die Lieblingstasse aber nicht weiß
.
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bleibt, braucht es einen Industriekeramiker Dekorationstechnik. So wie die 19­jährige Lisa aus Hermsdorf. Sie lernt in der Porzellanmanufaktur
.
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Reichenbach Industriekeramikerin im dritten Lehrjahr.
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Aufgaben
Entwerfen von Dekoren und Schriften, Veredeln
keramischer Produkte mit verschiedenen Dekor­
techniken, Vorbereiten der Werkstücke, Bemalen
der Werkstücke mit dem Pinsel, der Zeichenfeder
oder der Maschine, Schiebebilder drucken und
aufbringen und die Qualitätskontrolle
Dauer
3 Jahre
Voraussetzungen
Beobachtungsgenauigkeit, Finger­ und Handge­
schick, zeichnerische Fähigkeiten, Sauberkeit und
Kreativität, Sorgfalt und eine ruhige Hand.
Chancen
Möglich sind eine Meisterausbildung im
Keramik­Fachbereich sowie die Weiterbil­
dung zum Techniker in der Keramik­
technik.
Industrie-
keramiker
(m/w)
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