WiYou.de - Ausgabe 6/2015 - page 12

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 6­2015
Foto: Rostislav Sedlacek/fotolia
Titel
12
Als Philip auf der Suche nach dem richtigen Beruf für sich war, wusste er nur:
„Es soll was Technisches werden.“
Er bewarb sich unter anderem als Mecha­
troniker bei DS Smith in Arnstadt. „Das hat leider nicht geklappt, oder zum
Glück, denn man hat mir dafür die Ausbildung zum Packmitteltechnologen an­
geboten. Ich wusste erst gar nicht, was da dahintersteckt. Hab mich dann in­
formiert und gemerkt, dass das eigentlich auch richtig gut passt.“
Packmitteltechnologen stellen Packmittel her, dazu gehören zum Beispiel
Kartonagen, Hülsen und Briefumschläge, aber auch Etiketten und Taschen.
„Die Produktpalette hängt natürlich immer vom Unternehmen ab, in dem
man arbeitet. Wir stellen hier hauptsächlich Verpackungen und Displays, das
sind die Verkaufsaufsteller, her.“ Zwar lernt ein Packmitteltechnologe zum
Beginn seiner Ausbildung auch, selbst Papier herzustellen, in der Regel gehört
das aber später nicht zum Aufgabenbereich dazu. „Dafür gibt es dann die Pa­
piertechnologen“, erklärt Philip.
„Das Papier verarbeite ich dann zum Beispiel durch Verkleben zu Wellpappe,
die vor allem für Transportverpackungen verwendet wird.
Außerdem fertige
ich Kartonagen, wie im Moment. Am Druckwerk sorge ich dafür, dass das
Druckbild auf den Karton kommt.“ Das läuft über sogenannte Klischees, also
Druckplatten, die Philip in die Druckmaschine einlegt. Frisch bedruckt geht es
für die Pappe dann zur Stanze, wo sie auf das vorgegebene Format gebracht
wird und dann schließlich zur Falt­ und Klebemaschine, die aus der flachen
Pappe einen fertigen Karton macht.
„Gerade das Einrichten der Maschinen, also das Einbauen und Einstellen der
Stanzwerkzeuge zum Beispiel, macht mir besonders viel Spaß.
Man sollte
sich in diesem Beruf schon für Technik interessieren und verstehen, wie die
Maschinen funktionieren. Denn für Reparaturen sind zwar hauptsächlich die
Schlosser zuständig, aber es ist wichtig, dass man die Probleme genau erklären
und Kleinigkeiten auch mal selbst beheben kann.“
Zur dreijährigen Ausbildung der Packmitteltechnologen gehört die Theorie
in der Berufsschule in Altenburg.
„Als Erstes lernt man, wie aus Faserstoffen
Papier entsteht und welche Arten es gibt. Dann kommen die Arbeit am Com­
puter und die CAD­Programme dazu. Man lernt beispielsweise, wie man
Zuschnitte herstellt.“ Allein auf die EDV verlassen darf sich Philip allerdings
nicht. „Man sollte in Mathe gut und schnell im Kopfrechnen sein, wenn man
zum Beispiel ausrechnen muss, wie viele Zuschnitte auf ein Format passen.
Und es schadet auch nicht, wenn man mit Bleistift und Lineal umgehen kann
– in der Berufsschule muss man die Zuschnitte auch noch von Hand zeichnen
können.“
Philip hat seine Ausbildung im Sommer erfolgreich abgeschlossen und wur­
de übernommen.
„Ich habe den richtigen Beruf für mich gefunden, auch
wenn es manchmal nicht so abwechslungsreich ist, weil man den ganzen Tag
nur an einer Maschine steht. Dafür hat man an anderen Tagen wieder viele
verschiedene Aufgaben.“ Als Packmitteltechnologe kann sich Philip noch zum
Techniker oder Industriemeister weiterbilden. (mü)
Achtung, jetzt kommt ein Karton
Aufgaben
Packmitteltechnologen bedienen und
führen Maschinen und Anlagen zur Her­
stellung verschiedener Packmittel.
Dauer
3 Jahre
Voraussetzungen
gute Noten in Mathe, technisches Interesse, Beo­
bachtungsgenauigkeit, sorgfältiges Arbeiten, gu­
tes Farbsehvermögen
Chancen
Packmitteltechnologen können sich zum Tech­
niker oder Industriemeister weiterbilden. Ebenso
ist mit Erfüllung entsprechender Zugangsvoraus­
setzungen ein Studium zum Ingenieur für Papier­
technik möglich.
Packmittel-
technologe
(m/w)
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Kartons – so richtig zur Kenntnis nimmt man sie ja eigentlich nicht, dabei würde uns ohne sie ganz schön was fehlen: Dann müsste der Postbote die
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bestellten Schuhe einzeln zur Tür tragen oder du zum Cornflakeskaufen einen kleinen Eimer mit in den Supermarkt nehmen. Kartons verpacken aber
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nicht nur, sie lassen sich auch wunderbar bedrucken. Das sieht dann im Regal nicht nur schöner aus, sondern ist auch sehr praktisch, weil du den Karton nicht
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erst aufreißen musst, um zu gucken, was drin ist. Einer, der weiß, wie aus grauer Pappe informative Kartons werden, ist der 22­jährige Philip, der bei
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DS Smith Packaging eine Ausbildung zum Packmitteltechnologen gemacht hat.
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
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